Short- and Long-Term Impacts of Climate Extremes (SLICE)
Das SLICE-Projekt untersucht die kurz- und langfristigen Einflüsse von Klimaextremen wie Flussüberschwemmungen, Dürren, oder tropischen Wirbelstürmen auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Ziel ist es, dabei ein vertieftes Verständnis der zu Grunde liegenden Wirkmechanismen zu finden und Hochrisikoländer mit hohen Anpassungsbedarfen sowie vulnerable Bevölkerungsgruppen zu identifizieren. Dabei werden Klimafolgen entlang verschiedener Klimawandel- und sozioökonomischer Zukunftspfade verglichen. Dadurch kann abgeschätzt werden welche Klimafolgen durch stringente Emissionsreduzierung noch verhindert werden können. Durch diese auch für Entscheidungsträger relevanten Erkenntnisse soll die Umsetzung des Abkommens von Paris unterstützt werden.
- Zusammenfassung (PDF, englisch)
Stand des Projekts
Die Entwicklung der empirischen und dynamischen Modelle ist weitgehend abgeschlossen. Diese Modelle wurden zudem dafür genutzt die kurz- und langfristigen Auswirkungen von historischen tropischen Wirbelstürmen, Flussüberschwemmungen und Dürren in Fokusländern auf Haushaltsebene sowie global auf makroökonomischer Ebene zu bewerten. Diese Studien werden derzeit fertig gestellt oder wurden bereits bei renommierten Fachzeitschriften eingereicht und bilden die Grundlage für die laufende Analyse der sozioökonomischen Auswirkungen von Klimaextremen für verschiedene zukünftige Klimaszenarien.
Wesentliche Ergebnisse
Auf der Haushaltsebene werden empirische Analysen zu den sozioökonomischen Auswirkungen von Klimaextremen in den Fokusländern Malawi (Dürren), Nigeria (Überschwemmungen) und den Philippinen (tropische Wirbelstürme) durchgeführt. Unsere Studien zeigen, dass i) bereits eine Zunahme moderater Dürren die Kindergesundheit in landwirtschaftlichen Haushalten in Malawi negativ beeinflussen können, ii) Bildung die Resilienz von Haushalten gegenüber Flussüberschwemmungen in Nigeria erhöhen kann und iii) Starkwinde und Niederschläge im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen die Ausgaben von Haushalten auf den Philippinen signifikant beeinflussen. Für diese Fokusländer wurden die wichtigsten Risiken und Folgen des Klimawandels in zielgruppengerechten Klimarisikoprofilen für Entscheidungsträger- und Anwender zusammengefasst. Zudem legen unsere Studien auf makroökonomischer Ebene nahe, dass Flussüberschwemmungen sowie tropische Wirbelstürme das Wirtschaftswachstum in den betroffenen Ländern für mehr als ein Jahrzehnt verringern können. Diese langfristigen Wachstumsverluste können jedoch durch politische Maßnahmen zur Förderung des Konsums der Haushalte und der Staatsausgaben in den Jahren nach dem Extremereignis sowie durch Katastrophenversicherungen effizient abgemildert werden.
Projektpartner
Das SLICE-Konsortium ist ein Gemeinschaftsprojekt des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Potsdam), Climate Analytics (Berlin) und des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung (München). Es wird vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung koordiniert.
Dialog zur Klimaökonomie
SLICE ist eines der vom BMBF unter dem Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II finanzierten Projekte. Der Förderschwerpunkt soll die Kompetenzen auf dem Gebiet der Klimaökonomie ausbauen und somit fundiertes, lösungsorientiertes Wissen bereitstellen. Um diesen Wissenstransfer zu unterstützen und damit den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu intensivieren, wird der Förderschwerpunkt von dem Projekt Dialog zur Klimaökonomie begleitet und unterstützt.